Chronik
Biografie der Trachtenkapelle
Aus einer Gruppe von 22 musikbegeisterten Männern entstand im Jahr 1958 mit viel Idealismus die Trachtenkapelle Amrigschwand-Tiefenhäusern. Die Gründungsmitglieder stammten aus den damaligen Gemeinden Amrigschwand und Tiefenhäusern.
Doch bereits viele Jahre zuvor hatte das Musizieren in diesen Dörfern eine ausgeprägte Tradition. Die sogenannten „Maidelibuebe“ aus Ellmenegg spielten im Jahr 1871 anlässlich des Kriegsendes (1870/71) am Kreuzstein zur Siegesfeier auf. Überliefert ist zudem, dass sie bei Hochzeiten, Kindstaufen, an Fasnacht, bei der Heugeiß, Chilbi und beim Hammeltanz musizierten. Ein Foto aus dem Jahr 1870, auf dem die Musiker abgebildet sind, zeugt von dieser frühen Musikkapelle.
Ein Kassenbuch aus dem Jahr 1892 sowie ein Hochzeitsfoto belegen zudem das Bestehen einer Kapelle in Strittberg, die zu festlichen Anlässen aufspielte.
Trotz Unterbrechungen durch die beiden Weltkriege wurde über viele Jahrzehnte hinweg in den Dörfern musiziert. 1946 gründete Erwin Kaiser aus Segalen die Tanzkapelle „Bergrhytmus“, die bis 1951 bestand. Anschließend folgte die „Gü-Schu-Band“, gegründet von Günter Schulz aus Strittberg, die von 1955 bis 1957 aktiv war.
In dieser musikalisch geprägten Umgebung fanden sich schließlich 22 junge Männer zusammen, die am 22. November 1958 die Trachtenkapelle Amrigschwand-Tiefenhäusern ins Leben riefen.
Die Gründungsmitglieder waren:
Die musikalische Leitung übernahm Günter Schulz, der unmittelbar mit regelmäßigen Proben begann. Die Anschaffung der Instrumente wurde teilweise durch einen finanziellen Beitrag der Gemeindeverwaltung Amrigschwand unterstützt; der verbleibende Betrag wurde auf die Musiker umgelegt. Der erste öffentliche Auftritt der Kapelle fand an der Fasnacht 1959 statt. Gemäß altem Brauch begleitete die Kapelle den Hemdglunkerumzug durch die Dörfer mit dem Narrenmarsch und fasnächtlicher Musik.
Am Samstag, den 19. April 1959, wurde im Gasthaus Adler in Amrigschwand in Anwesenheit von Bürgermeister Eckert, Mitgliedern des Gemeinderats sowie zahlreicher Musikfreunde beschlossen, die Trachtenkapelle künftig als eingetragenen Verein zu führen. Bereits am 8. März 1959 war eine Vorstandswahl erfolgt.
Die erste Vereinsführung setzte sich wie folgt zusammen:
Am 1. und 2. August 1959 feierte der Verein sein Gründungsfest, bei dem Musikkapellen aus der Umgebung aufspielten. Zu Beginn des Jahres 1960 übernahm Schulleiter Erwin Martin das Amt des Dirigenten. Ein bedeutender Meilenstein in der Vereinsgeschichte war die feierliche Einweihung der Tracht am 4., 5. und 6. August 1962.
Im Jahr 1971 wurden freundschaftliche Beziehungen zum Musikverein Herongen aufgenommen, die über viele Jahre gepflegt wurden. Unter der Federführung der Trachtenkapelle wurden fünf Bezirksmusikfeste organisiert – in den Jahren 1966, 1983, 1998, 2008 und 2018.
Der Verein nahm zudem erfolgreich an Wertungsspielen teil – unter anderem 1979 in Wehr und im Jahr 2000 in Waldshut. Ein weiteres Wertungsspiel (“Wertungsspiel-Daheim”) wurde 2025 im Rahmen des eigenen Jahreskonzerts durchgeführt.
Seit ihrer Gründung begleitet die Trachtenkapelle kirchliche, weltliche, traditionelle und kulturelle Anlässe in der Gemeinde. Sie wirkt zudem im Kurwesen mit und ist auch über die Region hinaus als gern gehörte Trachtenkapelle bekannt.
Parallel zur Trachtenkapelle bestand seit 1958 eine Tanzkapelle, die sich im Jahr 1980 unter dem Namen „Die Bergemer“ selbstständig machte und überregional Bekanntheit erlangte. Im Januar 2000 verabschiedete sich die Tanzkapelle mit einem großen Abschiedsfest von ihrem Publikum.
Kameradschaft und Gemeinschaft
Neben dem musikalischen Wirken wird in der Trachtenkapelle Amrigschwand-Tiefenhäusern seit jeher großen Wert auf Kameradschaft und Gemeinschaft gelegt. Unternehmungen, insbesondere Konzertreisen – wie etwa im Jahr 2016 nach Berlin oder 2024 ins Montafon – stärken das Miteinander und prägen das Vereinsleben nachhaltig.
